Israel und Palästina: eine Wander- und Begegnungsreise mit A. Müller- Cyran

20. November bis 3 Dezember 2011

Eine Reise mit besonderen Programmpunkten für MitarbeiterInnenInnen aus Notfallseelsorge und Krisenintervention.
Reisebegleitung: Dr. Andreas Müller-Cyran, Diakon, Leiter der Notfallseelsorge in der Erzdiözese München und Freising.
Die freie Plätze stehen auch externen Interessenten offen. Bei Interesse an einer Teilnahme melden Sie sich bitte bei Dr. Andreas Müller Cyran oder Etai Paldi.

Erleben Sie in 14 Tagen die atemberaubenden Landschaften eines faszinierendes Landes und lernen Sie seine Menschen kennen. Bei dieser geführten Wanderstudienreise steht auch der Einblick in die Bevölkerung Israels mit ihren Problemen, Hoffnungen und Perspektiven im Mittelpunkt.

Öfter lassen wir den Reisebus zurück und nehmen uns die Zeit, das Land abseits der traditionellen touristischen Wege beim Wandern zu beschreiten. Wir begegnen Menschen verschiedener Religionen und politischer Ansichten, die uns ihr Leben, ihren Glauben, ihr gesellschaftliches Engagement und ihre politischen Überzeugungen vorstellen werden.

Die Wanderungen sind meist leicht, vereinzelt mit mittlerem Anspruch, Gehzeiten von 3 bis 6 Std..  Geeignet für Menschen jeden Alters mit normaler körperlicher Kondition.

ProgrammUnsere GesprächspartnerPreise und Leistungen

Programm

So. 20. November 2011: Ankunft

Abflug um 9:45 von München direkt nach Tel Aviv mit der Lufthansa. Ankunft in Tel Aviv um 14:20 und Bustransfer zum Kibbutz Maschabei Sade in der Negev-Wüste: Abendessen und Übernachtung (1 Nacht).

Mo. 21. November 2011: Machtesch Ramon: Ein Krater mit „Herz“

Ein Wandertag durch die atemberaubenden Steinwüstenlandschaften des Kraters „Machtesch Ramon“ mitten in der Negevwüste (6-8 Std., mittel). Am frühen Abend fahren wir nach Havat Hanokdim, wo wir Abendbrot essen und in einem Zelt im Beduinenstil übernachten.

Di. 22. November 2011: Leben in der Wüste – in der Antike und Gegenwart

Am frühen Morgen besichtigen wir Avdat, die antike Stadt der Nabatäer, auf dem antiken Parfümshandelsweg. Im Kibbuz Sde Boqer besuchen wir die Grabstätte David Ben Gurions mit wunderschönem Blick über Wadi Zin – dem größten Tal der Negevwüste. Hier unterhalten wir uns über den Staatsgründer Israels und seine Visionen. Anschließend treffen wir die Bewohner des Beduinendorfes El Arakib, eines von mehreren Beduinendörfern in der nördlichen Negevwüste, die vom Staat Israel nicht anerkannt werden. Das Dorf wurde in den letzten Jahren regelmäßig von den Behörden des Staates zerstört und mit Hilfe von Menschenrechtsaktivisten diverser Organisationen wieder errichtet. Fahrt in die Jüdäische Wüste und Übernachtung in Mezokei Deragot mit atemberaubendem Blick 400 m über das Tote Meer (2 Nächte).

Mi. 23. November 2011: Massada. Ein tragisches Symbol des Freiheitswillens

Massada und Toten Meer

Früh am Morgen besteigen wir die berühmte Bergfestung 400m über dem Toten Meer in der Wüste von Judäa.  Hier in der Festung, die Herodes im 1. Jh. v. Chr. als prächtigen Palast bauen ließ, kam der jüdische Aufstand gegen die Römer ein Jahrhundert später zu seinem tragischen Ende. Wir werden uns sowohl mit diesem Geschehen befassen als auch mit der Frage, was Massada seine beispiellose, symbolträchtige Bedeutung für den heutigen Staat Israel verleiht. Den Tag lassen wir dann entspannt beim Baden im Toten Meer ausklingen – Ganzkörperschlammmaske inklusive.

Do. 24. November 2011: Eine grüne Oase lädt zum Wandern und Verweilen ein

Unsere Vormittagswanderung führt uns in den Nationalpark Ein Gedi. Hier treffen wir auf Steinböcke, Klippschliefer sowie auf einzigartige tropische Bäume und skurrile Felsformationen (ca. 2 Std., leicht-mittel). Unser Weg führt uns dann weiter nach Qumran. Die geheimnisvolle jüdische Sekte, die hier vor 2000 Jahren lebte, hinterlässt die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer und weitere Spuren, welche ein spirituelles, asketisches Leben nach strengsten Regeln ahnen lassen. In welchem Zusammenhang stehen die Vorboten des Christentums mit den einstigen Bewohnern Qumrans? Zu diesen und anderen interessanten Fragen suchen wir hier nach möglichen Antworten. Über Jericho fahren wir entlang des Jordantals bis zum See Genezareth. Hier in der Westbank besuchen wir die jüdische Siedlung Ma’ale Ephraim und sind Gäste von Rabbiner Baruch Ganot, Leiter der mititärischen Yeschiva (hebr. Talmudhochschule). Übernachtung im Kibbutz Ashdot Yaakov Country Lodging (3 Nächte)

Fr. 25. November 2011: Der Norden

In Kiryat Shmona besuchen wir das CSPC Zentrum (The Community Stress Prevention Centre). Hier erfahren wir bei einem Treffen mit Dr. Ruvie Rogel etwas über die Notfallversorgung und Behandlung von PTSD in Israel.
Anschließend kommen wir auf die junge Vergangenheit der Golanhöhen zu sprechen, welche im Sechstagekrieg 1967 von Syrien besetzt wurden, sowie auf ihre strategische Bedeutung für die Verteidigung Israels.  Vom Gipfel des 1170m hohen Berges Ben Tal aus haben wir eine gute Sicht über die nördlichen Golanhöhen, das Massiv des Hermon und das Grenzgebiet zu Syrien. Je nach Zeit besichtigen wir die jüdische Siedlung Katzrin mit ihrem Weingut, deren Zukunft bei einem möglichen Friedensabkommen mit dem Nachbarland Syrien ungewiss ist.

Sa. 26. November 2011: Galiläa und See Genezareth

Die Tageswanderung (6 Std., mittel) führt uns durch die Landschaften Galiläas entlang des „Jesus Trail„. Die Hörner von Hittin waren der Schauplatz der berühmten Schlacht der Kreuzritter gegen Saladin im Sommer 1187, nach dessen Sieg  das Königreich Jerusalem in die Hände der Muslime fiel. Der „Jesusweg„ führt uns weiter über den drusischen Pilgerort Nebi Shu´aib (Trad. Das Grab Jitro) bis hin zu den Arbel Klippen mit ihrem atemberaubenden Ausblick über den See Genezareth. Hier präsentiert sich das Land der Evangelien in all seiner Pracht. Unsere Wanderung endet am Ufer des Sees Genezareth. Am späten Nachmittag besichtigen wir Kaparnaum.

So. 27. November 2011: Akko. Die Vergangenheit und ihre Lasten: Eine Stadt lebt unter Denkmalschutz

Der Tag wird mit einem Rückblick auf die Zeit der Kreuzritter beginnen, die in dieser Hafenstadt an der Mittelmeerküste im 13. Jahrhundert n. Chr. die Hauptstadt ihres Königreiches hatten. Die spannenden Ausgrabungen quer durch die Altstadt von Akko bieten den vielen Besuchern einen Blick in ihre Vergangenheit, doch bei den schnellen Veränderungen fühlen sich zahlreiche Bewohner der Stadt im Stich gelassen. Wie das ohnehin fragile Nebeneinader von Juden und Muslimen unter dieser Entwicklung leidet, wird uns nachmittags Johayna Seefe, eine Bewohnerin der Stadt, bei einem Treffen erzählen. Übernachtung: Hotel Palm Beach – Akko (2 Nächte).

Mo. 28. November 2011: Ethnischer Reichtum am Karmel

Der heutige Tag ist der Hafenstadt Haifa und ihrer Umgebung gewidmet. Am Morgen genießen wir zunächst die schöne Aussicht über Haifa mit ihrem Hafen, der „Altstadt“ und dem Bahai – Tempel mit seinen spektakulären hängenden Gärten. Im arabischen Stadtteil Wadi Salib besichtigen wir Beit Hachessed (Haus Gnade): eine arabische Familie, die ein Projekt zur Gefangenenrehabilitation bei sich zuhause durchführt, wird sich vorstellen. Nachmittags fahren wir zum Drusendorf Daliat El Karmel im Karmelgebirge. Hier treffen wir auf Drusen, erfahren etwas über ihre einzigartige Religion und Kultur sowie über die Integration dieser arabisch sprechenden Minderheit in die israelische Bevölkerung.

Di. 29. November 2011: Yad Vashem. „Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Jesaja 56,5

Den Vormittag verbringen wir in der Gedenkstätte Yad Vashem. In einer staatlichen Behörde erinnert der Staat Israel  an die nationalsozialistische Judenvernichtung. Nach einem eigenständigen Besuch im Informationszentrum werden wir uns auch mit der heutigen israelischen Kultur der Erinnerung befassen und mit ihren Wandlungen in den letzten 60 Jahren.
Anschließend besuchen wir den bunten Shuk Mahne Yehuda, den größten Lebensmittelmarkt des Landes.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, es besteht jedoch die Möglichkeit, das Nationalmuseum (Museum Israel) zu besuchen, wo unter anderem auch die Schriftrollen vom Toten Meer zu sehen sind. Übernachtung: Hotel Legacy (3 Nächte).

Mi. 30. November 2011: „Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem…“
Psalm 137,5

Der heutige Tag ist der Altstadt von Jerusalem gewidmet. Zu Fuß erkunden wir die armenischen, jüdischen, muslimischen und christlichen Viertel. Menschen zahlreicher Konfessionen teilen hier die engen Gassen miteinander, so trennen nur ein paar Schritte ein äthiopisches Dorf vom österreichischen Speisesaal sowie die Grabeskirche vom Felsendom und der Klagemauer. Was hat diese Stadt, die so viel Millionen von Königen, Rittern, Pilgern und einfachen Menschen über Jahrtausende so verzaubert und verhext hat? Dies wollen wir heute herausfinden.. Abends besteht die Möglichkeit, Mea-Shearim zu besichtigen. Hier leben extrem konservative Juden, die den säkularen Staat Israel ablehnen. Wir werden uns mit ihrer Lebensart, Ideologie und ihren Bräuchen befassen und mit etwas Glück auch ins Gespräch kommen.

Do. 1. Dezember 2011: Jerusalem: im Herzen des Nahostkonflikts

Vormittags besichtigen wir die Sperrmauer in und um Jerusalem mit Mitgliedern das Organisation Ir Amim. Der Nachmittags steht zur freie Verfügung. Empfohlen wird das Museum Al Hateffer (Museum Am Naht) in der Nähe unseres Hotels. Hier wird zeitgenossige Kunst zu sozial-politischen aktuellen Themen ausgestellt.

Fr. 2. Dezember 2011: Tel Aviv-Jaffa. Die „wahre“ Hauptstadt des säkularen Israels

Vormittags schlendern wir durch die Gassen der Altstadt von Jaffa. In ihre 5500-jährigen Geschichte sind Pharaonen, Propheten, Apostel und ein berühmter französischer General verstrickt. Der orientaliche Flohmarkt lädt zum Bummeln ein. Der Nachmittag in Tel Aviv gehört Ihnen. Wo noch um 1909 von ihr nur geträumt wurde, ist  die große Metropole ein  Jahrhundert später das wahre kulturelle und finanzielle Herz Israels. Erkunden Sie auf eigene Faust die „Stadt, die niemals schläft“ mit ihren über 4000 Bauhaushäusern, (Unesco Kulturdenkmal),  der kultigen Einkaufstraße Shenkin und den zahllosen lebendigen Cafés Übernachtung: Jaffa Guest House, Mishkenor Ruth Daniel (1 Nacht)

Sa. 3. Dezember 2011: Abreise.

Unsere Rundreise geht mit dem Besuch einer einzigartigen Siedlung zu Ende.   Newe Shalom, das zwischen Tel Aviv und Jerusalem gelegene Dorf,  wurde von jüdischen und arabischen Israelis gemeinsam aufgebaut. Ein Mitglied der Gemeinschaft wird uns die Geschichte und Ideologie der Gemeinde vorstellen und uns anschließend durch das Dorf führen. Um 15:20 fliegen wir in Tel Aviv ab. Ankunft in Düsseldorf um 22:00.

Menschen vor Ort kommen zu Wort.  Unsere Gesprächspartner:

  • In Akko treffen wir Johayna Seefe, eine Bewohnerin der Altstadt von Akko und Aktivistin von Tarabut (arab. „Zusammenkommen“), die vom Leben im arabischen Ortskern berichtet.
  • In Kiryat Shmona besuchen wir das CSPC Zentrum (The Community Stress Prevention Centre). Hier erfahren wir bei einem Treffen mit Dr. Ruvie Rogel etwas über die Notfallversorgung und Behandlung von PTSD in Israel.
  • Combatants for Peace : Ein Israeli und ein Palästinenser, die früher am  bewaffneten Nahostkonflikt aktiv beteiligt waren, erzählen von ihren heutigen gemeinsamen Bemühungen um eine gewaltfreie Konfliktlösung.
  • In Haifa begegnen wir ehrenamtlichen Mitarbeitern der Organisation Chessed Shel Emet (hebr.: „wahre Nächstenliebe“). Die Organisation tritt nach Unfällen oder Selbstmordattentaten in Erscheinung, um Hilfe zu leisten und die sterbliche Überreste von Opfern einzusammeln. Ihre Mitglieder sind orthodoxe Juden, die ihre Motivation für ihre ehrenamtliche Arbeit aus ihrem religiösen Glauben schöpfen. Herr Farkasch, Leiter des Büros in Haifa, wird uns von der Arbeit der Organisation berichten.
  • In Daliat El Karmel präsentiert Haeyl Azam die drusische Kultur und ihre Traditionen und erzählt unter anderem über den Loylitätskonflikt der Drusen im israelischen Militär.
  • In Maale Ephraim besuchen wir eine Jüdische Siedlung in Samarien (Westjordanland). Unser Gastgeber ist Rabbiner Baruch Ganot, Leiter einer mititärische Yeschiva (hebr. Talmudhochschule).
  • Haus Gnade ist eine palästinensische, ehrenamtlich arbeitende, soziale Einrichtung in Haifa. Ziel des Hauses ist die Wiedereingliederung ehemaliger Häftlinge in die Gesellschaft. Jamal Schhada stellt das Haus vor.

natur in Israel

Änderungen im Programm vorbehalten:

Beim angegebenen Programm sowie den genannten Gesprächspartnern können sich kurzfristig Änderungen ergeben, auf die wir keinen Einfluß haben. Für den Fall, dass wir wider Erwarten Änderungen vornehmen müssen, bemühen wir uns um einen gleichwertigen Ersatz.

Planung und Reiseleiteung: Etai Paldi

Reisebegleitung : Andreas Müller-Cyran

Israel mal Anders: Reisephilosophie

Teilnehmerzahl: 14 Personen

Preise und Leistungen:

Reisepreis: 1895€

bei 14 Teilnehmer: 1835€

Einzelzimmerzuschlag: ca. 350-450 € (wird in Kürze exakt angegeben)

Im Reisepreis enthalten:

  • Linienflüge (Economy) mit Lufthansa ab München (Weitere Flughäfen auf Anfrage möglich)
  • 13 Übernachtungen in Hotels und Gästehäusern der touristischen bzw. mittleren Landeskatekogie
  • Eine Übernachtung im Beduinenzelt in havat hanokdim
  • Deutschsprachige Reiseleitung durch Etai Paldi
  • Reisebegleitung durch Dr. Andreas Müller-Cyran
  • Ein klimatisierter Reisebus
  • Eintrittsgelder lt. Programm

Nicht im Reisepreis enthalten:

Trinkgelder für Hotels, Gastgeber und Serviceanbieter, Mittagessen, Getränke während des Essens, persönliche Ausgaben

bei weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung: paldi@israelmalanders.de