„Treffen sich drei Rabbiner…“ Mai 2012

Eine Studien- und Begegnungsreise durch Israel auf der Suche nach den vielen Gesichtern des Judentums

14.-23. Mai 2012

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Begegnen Sie einem Volk, das in ein und demselben Land in Parallelwelten nebeneinander existiert.

Der jüdische Glaube und die jüdische Tradition sowie ihre vielen unterschiedlichen Gesichter stehen bei dieser Bildungsreise im Mittelpunkt.
Von Ultraorthodoxen über religiöse Zionisten, von progressiven, traditionellen, säkularen bis hin zu messianischen Juden –  auf dieser 10 – tägigen Reise möchten wir Ihnen das komplexe Gefüge der jüdischen Bevölkerung Israels näherbringen.

Erfahren Sie Aufschlussreiches über Fragen, die für Spannungen sorgen, und über Versuche, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Diese Reise ist als Weiterbildungsveranstaltung nach dem Bildungsfreistellungs- und Qualifizierungsgesetz (BFQG) des Landes Schleswig-Holstein anerkannt.

Unsere GesprächspartnerProgramm

Menschen vor Ort kommen zu Wort. Unsere Gesprächspartner:

  • Im Kibbuz Jawne besuchen wir ein Ulpan Giur. Hier, am „Tor zum Judentum“, erzählen uns Konvertiten und ihre ausbildenden Rabbiner etwas über den langen Weg des Judewerdens gemäß der orthodoxen Schule.
  • In einem Gespräch mit dem Literaturforscher und Autor Dr. Yedidya Yitzhaki wollen wir das säkulare Judentum besser verstehen. Inwiefern kann z.B. ein Atheist sich gleichzeitig als Jude bezeichnen? Dieses scheinbare Paradoxon und weitere spannende Fragen werden wir hier behandeln.
  • Rabbiner Yehuda Stern aus der Siedlug Elkana stellt die religiös zionistische Bewegung „Gush-Emunim“ vor, die politische und ideologische Heimat vieler Siedler im Westjordanland.
  • Während wir den Sabbat gemäß jüdischer Tradition im religiösen Kibbuz Lavi verbringen, haben wir die Möglichkeit, bei Gastfamilien ein Kiddush, (hebr.: Segenspruch des Sabbats) zu erleben, am Gottesdienst in der Synagoge teilzunehmen und mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
  • In der Kleinstadt Tivon bei Haifa stellt die Reform-Rabbinerin Corrie Zeidler ihre Gemeinde vor und erzählt über die Geschichte und Ideologie der liberal-progressiven Strömung des Judentums.
  • In Jerusalem besteht die Möglichkeit, Mea-Shearim zu besichtigen. Hier leben in einer Parallelgesellschaft extrem konservative Juden, die den säkularen Staat Israel ablehnen. Wir werden uns mit ihrer Lebensart, Ideologie und Bräuchen befassen und mit etwas Glück auch ins Gespräch kommen.
  • Shomrei Mishpat (hebr.: Rabbis für Menschenrechte) ist eine israelische Organisation, die sich selbst als „Stimme des Gewissens“ Israels beschreibt. Zu ihren Reihen zählen über hundert orthodoxe, Reform- und konservative Rabbiner und rabbinischeStudenten. Arik Asherman, ihr Vorsitzender, erzählt u.a. über das Engagement gegen die Einrichtung der Sperranlage zum Westjordanland.

Programm

Mo. 14.5.2012
Ankunft in Tel Aviv

Linienflug mit der Lufthansa ab Düsseldorf  nach Tel Aviv. Abflugzeit in Düsseldorf: 06:55. Ankunftszeit in Tel Aviv: 13:55. Zubringerflüge sind von verschiedenen Flughäfen Deutschlands sowie von Wien und Zürich auf Anfrage buchbar. Bustransfer zum Hotel in Tel Aviv. Der Abend in der „Hauptstadt“ des säkularen Israel gehört ganz Ihnen. Die Stadt, die nie schläft, oft auch „the Bubble“ genannt, lädt zum Bummeln in ihren kultigen Einkaufstraßen und den zahllosen lebendigen Cafés ein. Übernachtung im Gästehaus Ruth Daniel (2 Nächte).

Di. 15.5.2012
„Gib mir Jawne und seine Schriftgelehrten“ aus der Mischna

Im religiösen Kibbuz Jawne befassen wir uns vormittags mit dem Giur, dem Übertritt zum Judentum. Dort im „Ulpan“ treffen wir auf Nichtjuden, die dem Bund Abrahams beitreten wollen. Rabbi Meshulam Shevet schildert den langen und schwierigen Prozess des Judewerdens.
Zurück in Tel Aviv, der Hochburg des Säkularen, wollen wir diesem Begriff auf den Grund gehen: Kann ein Nichtgläubiger trotzdem Jude sein? Mit welchen Inhalten definiert die Mehrheit der in Israel lebenden Juden ihre jüdische Identität? Über diese Fragen unterhalten wir uns mit dem Journalisten und Autor Dr. Yedidya Yitzhaki.
Abends besteht die Möglichkeit, einige der vielen Bauhaushäuser, die Tel Aviv schmücken (Unesco Kulturdenkmal), gemeinsam zu besichtigen.

Mi. 16.5.2012
Religiöser Glaube und politische Überzeugung:
Für die Siedler untrennbar

Der Weg führt uns vormittags in das Westjordanland nach Elkana. Unsere Gastgeber hier sind Siedler und Anhänger von Gush Emunim, eine religiös-zionistische Erneuerungsbewegung, die die Gründung Israels als Teil eines Erlösungsprozesses sieht, zu dem auch die Inbesitznahme von ganz „Eretz Israel“ gehört. Die religiöse Ideologie der Bewegung fußt auf Messianismus, der Heiligkeit des Volkes Israel, der Heiligkeit des Landes Israel und der Heiligkeit der Tora. Weiter nördlich an der der Jesreelebene besichtigen wir den antiken Tell Meggido (Armaggedon). In biblischer Zeit wurde die wichtige Stadt auf dem antiken Handelsweg Via Maris häufiger schwer umkämpft.  Anschließend kommen wir in Haifa an.
Übernachtung: Beit Ruthenberg Gästehaus (2 Nächte).

Do. 17.5.2012
Der Galiläa und seine jüdische Geschichte

In Zippori besichtigen wir eine römische Stadt, deren einstige Pracht durch atemberaubend schöne Mosaiken zu erahnen ist. Hier hatte im 3. Jh. n. Chr. der jüdische Sanhedrin (hebr.: Hohe Rat) seinen Sitz, wo Teile der Mischna (die mündliche Tora) geschrieben wurden.
Anschließend führt uns unser Weg nach Kiryat Tivon. In der Kleinstadt bei Haifa treffen wir auf die Rabbinerin Corrie Zeidler, die uns das progressive Judentum als Alternative zur Orthodoxie vorstellt.
Am Abend besteht in Haifa die Möglichkeit, entlang der Louis Promenade  spazieren zu gehen und den schönen Blick über die bahai‘schen Gärten, die Altstadt und die Bucht von Haifa zu genießen.

Fr. 18.5.2012
Obergaliläa: die Wiege der Kabbala

Am frühen Morgen fahren wir  nach Obergaliläa. Hier besichtigen wir die heilige Stadt Safed. Bedeutung erlangte Safed als  wichtiger Ort jüdischer Gelehrsamkeit und war lange Zeit ein geistiges Zentrum des Judentums. Hier besuchen wir u.a. die 500 Jahre alte Synagoge des Rabbiners und Kabbalisten Isaak Luria („ha Ari“, hebr.: der Löwe). Auf dem alten Friedhof erfahren wir viel über weitere berühmte jüdische Gelehrte, die sich hier ansiedelten und den Ruf Safeds als Zentrum der Kabbala festigten. Anschließend fahren wir zum religiösen Kibbuz Lavi. Hier nehmen wir an der traditionellen Sabbatfeier teil und übernachten im Hotel des Kibbuz (2 Nächte).

Sa. 19.5.2012
„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“ 2. Mose 20, 8

Im Kibbuz Lavi halten wir mit unseren Gastgebern den Sabbat nach jüdisch religiöser Praxis. Da jede Nutzung von Maschinen oder Elektrogeräten den heiligen Tag schändet, lassen auch wir den Reisebus für einen Tag zurück und verbringen den Sabbat besinnlich vor Ort. Morgens sind wir eingeladen, am Sabbatgottesdienst in der Synagoge teilzunehmen. Anschließend erfahren wir von Mitgliedern des Kibbuz etwas über die religiöse Kibbuzbewegung (hebr.: Hamizrachi) und ihre Geschichte.

So. 20.5.2012
Massada: Ein umstrittenes Symbol des jüdischen Freiheitswillens

Vormittags besteigen wir die berühmte Bergfestung 400m über dem Toten Meer.  Hier in der Festung, die Herodes bauen ließ, kam der jüdische Aufstand gegen die Römer im 1. Jh. zu seinem tragischen Ende. Wir befassen uns sowohl mit diesem Geschehen als auch mit der Frage, was Massada seine beispiellose, symbolträchtige Bedeutung für den heutigen Staat Israel verleiht. Anschließend entspannen wir uns beim Baden im Toten Meer. Nachmittags besichtigen wir Qumran. Die geheimnisvolle jüdische Sekte, die hier vor 2000 Jahren lebte, hinterlässt die Schriftrollen vom Toten Meer und weitere Spuren, welche ein spirituelles, asketisches Leben nach strengsten Regeln ahnen lassen. Abends erreichen wir Jerusalem und übernachten im Gästehaus Beit Shemuel (3 Nächte).

Mo. 21.5.2012
„Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem…“ Psalm 137,5

Die Altstadt von Jerusalem erkunden wir heute zu Fuß. In den armenischen, jüdischen, muslimischen und christlichen Vierteln treffen wir Menschen zahlreicher Konfessionen, die die engen Gassen miteinander teilen. So trennen nur ein paar Schritte ein äthiopisches Dorf vom österreichischen Speisesaal sowie die Grabeskirche vom Felsendom und der Klagemauer.  Was hat diese Stadt, das dass jüdischen Herz so bewegt und verzaubert hat? Dies werden wir sicherlich herausfinden…
Abends besteht die Möglichkeit, Mea-Shearim zu besichtigen. Hier leben in einer Parallelgesellschaft ultraorthodoxe Juden, die den säkularen Staat Israel ablehnen.  Wir werden uns mit ihrer Lebensart, Ideologie und Bräuchen befassen und mit etwas Glück auch ins Gespräch kommen.

Di. 22.5.2012
Yad Vashem: „Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Jesaja 56,5

Der Tag beginnt in Yad Vashem. In einer staatlichen Gedenkstätte erinnert der Staat Israel an die nationalsozialistische Judenvernichtung. Hier befassen wir uns auch mit der israelischen Kultur des Erinnerns und insbesondere mit ihren Wandlungen in den letzten 60 Jahren.
Anschließend treffen wir Rabbi Arik Ashermann, der uns seine Organisation Shomrei Mishpat (hebr.: Rabbiner für Menschenrechte) vorstellt. Dann schlendern wir durch den bunten Shuk Machne-Yehuda, den größten Lebensmittelmarkt des Landes.  Der Nachmittag steht zur freien  Verfügung. Abends besteht die Möglichkeit, das  Nationalmuseum (Museum Israel) zu besuchen, wo u.a. die Schriftrollen vom Toten Meer ausgestellt sind.

Mi. 23.5.2012
Abreise

Der Vormittags steht in Jerusalem zu freien Verfügung. Anschließend nehmen wir Abschied und fliegen vom Ben Gurion  Flughafen über Frankfurt nach Düsseldorf (Abflugzeit in Tel Aviv: 16:45, Ankunftszeit in düsseldorf: 22:20).

Planung und Reiseleiteung: Etai Paldi

Israel mal Anders: Reisephilosophie

Teilnehmerzahl: 15-20 Personen

Programm und weitere Infos zur Reise als PDF

 

Im religiösen Kibbuz Jawne befassen wir uns vormittags mit dem Giur, dem Übertritt zum Judentum. Dort im „Ulpan“ treffen wir auf Nichtjuden, die dem Bund Abrahams beitreten wollen. Rabbi Meshulam Shevet schildert den langen und schwierigen Prozess des Judewerdens.
Zurück in Tel Aviv, der Hochburg des Säkularen, wollen wir diesem Begriff auf den Grund gehen: Kann ein Nichtgläubiger trotzdem Jude sein? Mit welchen Inhalten definiert die Mehrheit der in Israel lebenden Juden ihre jüdische Identität? Über diese Fragen unterhalten wir uns mit dem Journalisten und Autor Dr. Yedidya Yitzhaki.
Abends besteht die Möglichkeit, einige der vielen Bauhaushäuser, die Tel Aviv schmücken (Unesco Kulturdenkmal), gemeinsam zu besichtigen.