5.-15. März 2012
Erleben Sie in 11 Tagen ein facettenreiches Land und lernen Sie seine Bewohner kennen. Mittelpunkt dieser Reise ist der Einblick in die bunte Bevölkerung Israels mit ihren individuellen Problemen, Hoffnungen und Perspektiven. In einer kleinen Gruppe werden wir zahlreichen Menschen verschiedener Religionen und politischer Ansichten begegnen, die uns ihr Leben, ihren Glauben, ihr gesellschaftliches Engagement und ihre Überzeugungen vorstellen werden. Neben den wichtigsten Sehenswürdigkeiten beschreiten wir gemeinsam spannende Wege abseits der traditionellen touristischen Routen. Auf eine sorgfältige Auswahl ausgezeichneter authentischer Küchen wurde bei der Planung dieser Reise sehr viel Wert gelegt. Damit erhalten Sie zusätzlich die seltene Gelegenheit, Israel und Palästina auch kulinarisch zu entdecken. Gemeinsam werden wir ein spannendes Land erkunden und vor allem versuchen, sein kulturelles Mosaik, seine Geschichte und seine Konflikte besser zu verstehen.
unsere Gesprächspartner •Programm
Menschen vor Ort kommen zu Wort. unsere Gesprächspartner:
- In Isfiya präsentiert Haeyl Azam die drusische Kultur und ihre Traditionen und erzählt unter anderem über den Loyalitätskonflikt der Drusen im israelischen Militär.
- Haus Gnade ist eine palästinensische, ehrenamtlich arbeitende, soziale Einrichtung in Haifa. Ziel des Hauses ist die Wiedereingliederung ehemaliger Häftlinge in die Gesellschaft. Jamal Schhada stellt das Projekt seiner Familie vor.
- Johayna Seefe, eine Bewohnerin der Altstadt von Akko und Aktivistin von Tarabut (arab.: „Zusammenkommen“), berichtet uns vom Leben im arabischen Ortskern.
- Combatants for Peace: Ein jüdischer Israeli und ein Palästinenser, die früher am bewaffneten Nahostkonflikt aktiv beteiligt waren, erzählen von ihren heutigen gemeinsamen Bemühungen um eine gewaltfreie Konfliktlösung.
- Amit Barak, Mitglied der rechtsorientierten außerparlamentarischen Studentenbewegung Im Tirzu (hebr.: „Wenn ihr wollt..“), erzählt über sein Engagement zur Stärkung der zionistischen Werte in Israel.
- In Jerusalem besichtigen wir gemeinsam mit Aktivisten der Friedensorganisation Ir Amim (hebr.: Stadt der Völker) die von Israel erbaute Sperranlage und befassen uns mit den politischen und gesellschaftlichen Aspekten der Mauer.
- Nachum Yehoshua, ein Referent im israelischen Umweltministerium, informiert uns über das Thema Umweltschutz und insbesondere über die Verwaltung und Entwicklung von Wasserressourcen im Lande.
Programm
Mo. 5.3.2012: Ankunft
Linienflug mit der Lufthansa ab Hamburg über Frankfurt nach Tel Aviv. (Es können auch Flüge aus anderen Flughäfen gebucht werden). Abflugzeit in Hamburg: 07:50, Ankunftszeit in Tel Aviv: 14:50. Nach ca. 2 Stunden Busfahrt entlang der Küstenstraße erreichen wir Haifa. Am Abend besteht die Möglichkeit, entlang der Louis Promenade spazieren zu gehen und den schönen Panoramablick über die bahai‘schen Gärten, die Altstadt und die Bucht von Haifa zu genießen. Übernachtung: Hotel Theodor (2 Nächte).
Di. 6.3.2012 Haifa: Ethnischer Reichtum am Karmel
Im arabischen Stadtteil Wadi Salib besichtigen wir Beit Hachessed (hebr.: Haus Gnade). Eine palästinensische Fmilie hat hier in Haifa eine einzigartige soziale Einrichtung gegründet, welche christliche Werte in Taten umsetzt: Ziel des Hauses ist die Wiedereingliederung ehemaliger Häftlinge in die Gesellschaft. Jamal Shhada stellt das Haus vor. Nach einem Mittagessen im Hafenviertel fahren wir zum Drusendorf Isfiya im Karmelgebirge. Hier treffen wir auf Drusen, erfahren etwas über ihre einzigartige Religion und Kultur sowie über die Integration dieser arabisch sprechenden Minderheit in die israelische Bevölkerung.
Mi. 7.3.2012 Akko: Die Vergangenheit und ihre Lasten. Eine Stadt lebt unter Denkmalschutz
Der Tag wird mit einem Rückblick auf die Zeit der Kreuzritter beginnen, die in dieser Hafenstadt an der Mittelmeerküste im 13. Jahrhundert n. Chr. die Hauptstadt ihres Königreiches hatten. Die Ausgrabungen quer durch die Altstadt bieten den Besuchern einen Blick in ihre Vergangenheit, doch bei den schnellen Veränderungen fühlen sich zahlreiche Bewohner der Stadt im Stich gelassen. Wie das ohnehin fragile Nebeneinander von Juden und Muslimen unter dieser Entwicklung leidet, werden uns nachmittags Bewohner der Altstadt bei einem Treffen erzählen. Übernachtung: Kibbutzgasthaus Sha‘ar hagolan (2 Nächte).
Do. 8.3.2012 Die Siedler der Golanhöhen bangen um ihre Zukunft
Im Nationalpark Banyas beginnt unser Tag mit einer Wanderung entlang einer der Quellflüsse des Jordans und mit einer Besichtigung der antiken Stadt Caesarea Philippi (ca. 2,5 Std., leicht). Anschließend kommen wir auf die junge Vergangenheit der Golanhöhen zu sprechen, welche im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert wurden, sowie auf ihre strategische Bedeutung für die Verteidigung Israels. Vom Gipfel des 1170m hohen Berges Bental aus haben wir eine gute Sicht über die nördlichen Golanhöhen, das Massiv des Hermon und den Verlauf der Grenze zu Syrien. Wir besichtigen die jüdische Siedlung Katzrin mit ihrem Weingut, deren Zukunft bei einem möglichen Friedensabkommen mit dem Nachbarland Syrien ungewiss ist.
Fr. 9.3.2012 Auf antiken Handelswegen durch das untere Galiläa zum Jordantal
In Zippori besichtigen wir eine römische Stadt, deren einstige Pracht durch atemberaubend schöne Mosaiken zu erahnen ist. Hier hatte im 3. Jh. n. Chr. der jüdische Sanhedrin (hebr.: Hohe Rat) seinen Sitz, wo Teile des Mischna (die mündliche Tora) geschrieben wurden. Anschließend führt uns unser Weg nach Nazareth. Hier besichtigen wir die kath. Verkündigungskirche und schlendern durch die Gassen und Märkte der Altstadt. Nachmittags fahren wir entlang der Jordantals in die Westbank bis zum Toten Meer. Übernachtung in Gasthaus Mezokei Derahgot mit schönem Blick auf die judäische Wüste (2 Nächte).
Sa. 10.3.2012 Massada- ein tragisches Symbol des Freiheitswillens
Am frühen Morgen besteigen wir die berühmte Bergfestung 400m über dem Toten Meer. Hier in der Festung, die Herodes im 1. Jh. v. Chr. als prächtigen Palast bauen ließ, kam der jüdische Aufstand gegen die Römer ein Jahrhundert später zu seinem tragischen Ende. Wir befassen uns sowohl mit diesem Geschehen als auch mit der Frage, was Massada seine beispiellose, symbolträchtige Bedeutung für den heutigen Staat Israel verleiht. Den Tag lassen wir dann entspannt beim Baden im Toten Meer ausklingen – Ganzkörperschlammmaske inklusive.
So. 11.3.2012 Die Wüste lebt
Vormittags wandern wir im Nationalpark Ein Gedi. Hier treffen wir auf Steinböcke, Klippschliefer sowie auf einzigartige tropische Bäume und skurrile Felsformationen (ca. 2 Std., leicht). Anschließend besichtigen wir Hirbet Qumran. Die geheimnisvolle jüdische Sekte, die hier vor 2000 Jahren lebte, hinterlässt die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer und weitere Spuren, welche ein spirituelles, asketisches Leben nach strengsten Regeln ahnen lassen. In welchem Zusammenhang stehen die Vorboten des Christentums mit den einstigen Bewohnern Qumrans? Zu diesen und anderen interessanten Fragen suchen wir hier nach möglichen Antworten. Über Jericho fahren wir nachmittags nach Jerusalem. Ein Mitglied der Organisation Ir Amim führt uns entlang der Sperranlage zur Westbank. Übernachtung im Holyland (east) Hotel, Jerusalem (3 Nächte).
Mo. 12.3.2012 „Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem…“ Psalm 137,5
Den Tag verbringen wir in der Altstadt von Jerusalem. Zu Fuß erkunden wir die armenischen, jüdischen, muslimischen und christlichen Viertel. Menschen zahlreicher Konfessionen teilen hier die engen Gassen miteinander, so trennen nur ein paar Schritte ein äthiopisches Dorf vom österreichischen Speisesaal sowie die Grabeskirche vom Felsendom und der Klagemauer. Was hat diese Stadt, das so viele Millionen von Königen, Rittern, Pilgern und einfachen Menschen über Jahrtausende so verzaubert und verhext hat? Dies werden wir sicherlich herausfinden…
Auf dem Programm: Der Kardo, die Klagemauer, die Via Dolorosa, die Grabeskirche, der Basar, und zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten der Altstadt Jerusalems. Falls die Zeit es ermöglicht, besuchen wir auch den Tempelberg. Die Besichtigung des Felsdendoms und der El Aqusa Moschee ist leider seit 2000 nicht möglich, aber von außen können diese Bauwerke besichtigt werden.
Abends besteht die Möglichkeit, Mea-Shearim zu besichtigen. Hier leben in einer Parallelgesellschaft ultraorhodoxe Juden, die den säkularen Staat Israel ablehnen. Wir werden uns mit ihrer Lebensart, Ideologie und ihren Bräuchen befassen und mit etwas Glück auch ins Gespräch kommen.
Di. 13.3.2012 Yad Vashem: „Einen ewigen Namen gebe ich ihnen, der niemals getilgt wird.“ Jesaja 56,5
Den Vormittag verbringen wir in Yad Vashem. In einer staatlichen Gedenkstätte erinnert der Staat Israel an die nationalsozialistische Judenvernichtung. Hier befassen wir uns auch mit der israelischen Kultur des Erinnerns und insbesondere mit ihren Wandlungen in den letzten 60 Jahren. Anschließend schlendern wir durch den bunten Shuk Machne-Yehuda, den größten Lebensmittelmarkt des Landes. Der Nachmittag steht hier zur freien Verfügung. Abends besteht die Möglichkeit, das Nationalmuseum (Museum Israel) zu besuchen, wo u.a. auch die Schriftrollen vom Toten Meer zu sehen sind.
Mi. 14.3.2012 Tel Aviv-Jaffa: die wahre Hauptstadt des säkularen Israels
Vormittags schlendern wir durch die Gassen der Altstadt von Jaffa. In ihre 5500-jährigen Geschichte sind Pharaonen, Propheten, Apostel und ein berühmter französischer General verstrickt. Der orientalische Flohmarkt lädt zum Bummeln ein. Der Nachmittag in Tel Aviv gehört Ihnen. Wo noch um 1909 von ihr nur geträumt wurde, ist die große Metropole ein Jahrhundert später das wahre kulturelle und finanzielle Herz Israels. Erkunden Sie auf eigene Faust die „Stadt, die niemals schläft“, mit ihren kultigen Einkaufstraßen und den zahllosen lebendigen Cafés. Abends besteht die Möglichkeit, gemeinsam über den Rotschild Blvd. zu gehen und einige der über 4000 Bauhaushäuser (Unesco Kulturdenkmal) zu bewundern. Übernachtung: Deborah Hotel, tel Aviv (1 nacht).
Do. 15.3.2012 Abreise
Vormittags treffen wir Nachum Jehoshua, einen Referenten im Umweltministerium, und erfahren etwas über das Thema Umweltschutz und die Verwaltung von Wasserressourcen in Israel. Anschließend nehmen wir Abschied und fliegen vom Ben Gurion- Flughafen über München nach Hamburg (Abflugzeit in Tel Aviv: 15:45, Ankunftszeit in Hamburg: 21:20).
Anstatt Hotel mit Halbpension laden wir Sie auf eine wahre kulinarische Entdeckungsreise ein.
Diese Reise bieten wir bewusst (bis auf wenige Ausnahmen) mit Übernachtungen ohne Abendessen in den Hotels an.
Wir haben uns so entschieden, weil wir Ihnen die Gelegenheit geben möchten, während der Reise zahlreiche kulinarische Erfahrungen zu sammeln, in einem Land, das vom kulturellen Reichtum so stark geprägt ist wie kein anderes.
Anstatt des üblichen, zumeist guten aber nicht allzu einfallsreichen Abendessens, welches in den Hotels und Gästehäusern in Israel serviert wird, planen wir für jeden Tag eine warme Mahlzeit am späten Nachmittag oder Abend in einem der vielen authentischen exzellenten Esslokalen abseits des Massentourismus ein. Diese werden von uns sorgfältig ausgesucht – alles im Einklang mit unserer Reisephilosophie, nach dem Motto:
„Eine kleine Reisegruppe – ein großes Erlebnis“.
Für das Mittag- und Abendessen können Sie im Durchschnitt 10-14€ pro Reisetag und Person rechen, die vor Ort bezahlt werden. Aus Erfahrung entspricht dies in etwa dem, was Reisegäste mit Halbpension ohnehin für ihr Mittagsessen unterwegs ausgeben.
Planung und Reiseleiteung: Etai Paldi
Israel mal Anders: Reisephilosophie
Teilnehmerzahl: 16 Personen